Herausforderung: Materialknappheit – Im Gespräch mit Einkaufsleiter Claus Bendel

23.08.2022

Knappe Warenbestände, ewig lange Lieferzeiten und stetig steigende Preise – der Alltag von Privatpersonen wie Gewerbetreibenden ist seit einigen Monaten u.a. von diesen Entwicklungen geprägt. Unternehmen stellt dies vor neue Herausforderungen. Wir haben in einem „Blitzinterview“ unseren Prokuristen und Einkaufsleiter Claus Bendel gefragt, wie die Bauunternehmung Albert Weil AG diese meistert.

Herr Bendel, der Bauunternehmung Albert Weil AG ist es gelungen, alle Baustellen weiterhin mit ausreichend Material zu versorgen. Was ist Ihr Geheimnis?

Wir sind nah am Geschehen und haben früh erkannt, dass wir vorbereitende Maßnahmen ergreifen müssen. Neben dem aufmerksamen Verfolgen der Presseberichterstattung pflegen wir sehr gute Geschäftsbeziehungen und arbeiten – teilweise seit mehreren Jahren – sehr eng mit unseren Partnern aus dem Handel und der Industrie zusammen.

Welche Maßnahmen haben Sie konkret ergriffen?

Wir konnten Vorräte schaffen und Kontingente vereinbaren. Letzteres ist eine gängige, gelebte Praxis in unserem Hause, an dieser Stelle konnte wir so wichtige Sicherheit schaffen und Zeit gewinnen. Unsere Bauleiter haben wir ebenfalls rechtzeitig  über die Entwicklungen informiert. Die Kollegen haben dann auch sehr vorausschauend agiert und die Arbeitsvorbereitung auf den Baustellen entsprechend angepasst. Unser oberstes Ziel war und ist es, einen Baustopp zu verhindern. Um das zu verhindern, muss man früh reagieren. Das ist uns bis heute sehr gut gelungen und darüber sind wir sehr dankbar.

Gab es Materialien, die besonders knapp waren?

Wir haben grundsätzlich unsere Vorräte aufgestockt. Insbesondere aber unseren Holzbestand und Rohre. Weiterhin hatten und haben wir unsere Stahl- und Dieselkontingente fest im Blick.

Wie sieht es heute aus?

Wir sind sehr gut aufgestellt und haben Bestände mittlerweile vereinzelt wieder abgebaut. Klar ist aber auch: Es kann immer wieder Themen geben, die man aktuell noch nicht im Blick hat. Das Einzige, was hilft: Weitblick. Die politische Lage und die sich daraus ergebenden Konsequenzen sind schwer abzuschätzen. Wir blicken dennoch optimistisch in die Zukunft und bleiben weiterhin am Ball – und zwar als Team. Denn alle Maßnahmen konnten nur gelingen, da wir – in der Einkaufsabteilung und darüber hinaus – gemeinsam an einem Strang gezogen haben.