Auf sie ist Verlass: Eisen-Fischer
29.12.2022
Seit über 148 Jahren sind sie aus der Region nicht wegzudenken: der mittelständische Großhändler Eisen-Fischer. 380 Mitarbeiter stehen ihren Kunden bei allen Belangen rund um Eisen, Sanitär, Heizung, Werkzeuge, Bauelemente und Photovoltaik als kompetenter und erfahrener Partner zur Seite – und das an 14 Standorten in Deutschland. Wir haben mit Geschäftsführerin Julia Häuser darüber gesprochen, wie sie das Unternehmen nachhaltig in die Zukunft führen möchte und wie sie mit den Herausforderungen der aktuellen Zeit umgeht.
Wie die Bauunternehmung Albert Weil AG ist die Firma Eisen-Fischer ein mittelständisches, aus der Region stammendes Familienunternehmen. Wann begann die Zusammenarbeit und was zeichnet diese aus Ihrer Sicht aus?
Sie begann direkt nach dem Zweiten Weltkrieg in einer Zeit, in der mein Großvater Konrad Fischer seinen guten Kunden Albert Weil regelmäßig besuchte und aus dieser Geschäftsbeziehung eine Freundschaft wurde. Selbst die Ehefrauen, Elisabeth Weil und Hanneliese Fischer, trafen sich gerne. Dieser Kontakt blieb über Jahre bestehen und wurde durch die nachfolgenden Generationen fortgeführt.
Das hat ganz klar etwas mit dem gegenseitigen Vertrauen und der gegenseitigen Wertschätzung zu tun, auf dem unsere Partnerschaft fußt. Unsere Unternehmen verbindet das Engagement um die Region, in der wir beide tätig sind.
Wir beide sind seit Beginn der Geschäftsbeziehungen gewachsen und haben uns weiterentwickelt. Dies hat die Zusammenarbeit intensiviert. So sind wir auch froh, dass die Albert Weil AG unsere jüngste, wichtige Investition in unsere große Lagerhalle hier in Offheim als Bauunternehmen begleitet hat.
Welche Rolle spielte „Nachhaltigkeit“ bei dem Projekt?
Bei der Errichtung war es uns wichtig, auf eine nachhaltige Bauweise zu achten. So konnten wir das Gebäude im KFW 55 Standard errichten. Ein besonders wichtiger Punkt für uns war die 697 KWP-Photovoltaikanlage mit Speicher, die das gesamte Dach der neuen Halle bedeckt. Durch diese Anlagengröße können wir für unser gesamtes Firmengelände hier in Offheim eine Autarkie von rund 80 % erreichen. Zusätzlich haben wir im Rahmen des Neubaus die Beheizung des gesamten Geländes auf eine Pelletheizung umgebaut. So können wir nun auch das bestehende Gebäude und die Badausstellung mit einem nachwachsenden Rohstoff beheizen.
In Ihren Unternehmensleitsätzen steht „Wir sind ein zukunftsorientiertes, unabhängiges und handlungsstarkes Familienunternehmen.“ Was bedeutet „zukunftsorientiert“ für Sie?
Es bedeutet für uns, nicht von Quartal zu Quartal zu denken, sondern eine langfristig angelegte Unternehmensführung als oberstes Gebot zu erachten. Schließlich möchten wir als unabhängiges, mittelständisches Familienunternehmen im Markt agieren. Deshalb investieren wir überdurchschnittlich stark in die Aus- und Weiterbildung von Jugendlichen, die ihre duale Ausbildung oder ihr duales Studium bei uns absolvieren. Auch im Umgang mit unseren Geschäftspartnern setzen wir auf eine langfristige Beziehung, denn nur so können wir unserem Motto „Auf uns ist Verlass!“ gerecht werden.
À propos Geschäftspartner: Gibt es einen „Kriterienkatalog“ für Ihre Partner? In Hinblick auf die durch Sie vertriebenen Produkte?
Schon immer, bereits vor der aktuellen Diskussion rund um Nachhaltigkeit, haben wir als Fachgroßhandel auf wertige Produkte gesetzt, die von verlässlichen Lieferanten produziert werden. Für uns bedeutet „Nachhaltigkeit von Produkten“ zunächst, wie gut sie von unseren Kunden verbaut werden können.
Auf die unter unserer Exklusivmarke „Diana“ und „Ditech“ vermarkteten Produkte garantieren wir eine verlängerte Gewährleistung von fünf Jahren. Ein Kriterium, welches uns besonders wichtig ist, ist der Fertigungsstandort unserer Produkte. Hier setzen wir auf nahegelegene Produktionsstätten mit deutschen und europäischen Standards, um die Transportwege zu minimieren.
Welche Trends bzw. Entwicklungen haben Sie in den letzten Jahren erlebt?
Der Heizungsbereich ist ein stark wachsendes Segment in unserem Unternehmen. Nicht erst seit Februar dieses Jahres ist die Nachfrage enorm gestiegen. Zum einen liegt dies am generellen Trend zum effizienten Heizen – auch mit erneuerbaren Energien. Zum anderen haben wir in unserem Hause durch zahlreiche Mitarbeiter eine umfassendere Kompetenz aufgebaut, die wir unseren Kunden gerne zur Verfügung stellen.
Wie erleben Sie die aktuellen Zeiten? Z.B. in Hinblick auf Lieferengpässe oder auch Preisentwicklungen?
Die Zeiten sind unruhig, viele Räder passen nicht ineinander. Die Albert Weil AG und auch wir haben eine entsprechende Unternehmensgröße, die es uns möglich macht, flexibel im Sinne unserer Kunden auf die Marktentwicklung zu reagieren. Gerade in diesen Zeiten sind unsere langjährigen und partnerschaftlichen Geschäftsbeziehungen so wichtig.
Die Bauunternehmung Albert Weil AG hat letztes Jahr eine Nachhaltigkeitserklärung veröffentlicht. Ist dies auch ein Thema für Sie?
An unterschiedlichen Stellen in unserem Unternehmen gibt es Initiativen und Projekte auf dem stetigen Weg eines noch nachhaltigeren agierenden Unternehmens Eisen-Fischer. Dazu zählen beispielweise die Installation einer Photovoltaikanlage an unserem Standort in Diez, sodass die Biegemaschinen mit selbst erzeugtem, grünem Strom betrieben werden können. Neben den Immobilien steht auch unsere Fahrzeugflotte im Fokus. Im Personalbereich spielt das Thema nachhaltige Beschäftigung eine große Rolle. Nicht zu vergessen unser stetiges Bestreben, unsere Prozesse zu unseren Geschäftspartnern zu digitalisieren und zu verbessern, um unseren Warenfluss sehr effizient und nachhaltig aufzustellen.
Welche weiteren Faktoren sind für Sie entscheidend, um Eisen-Fischer nachhaltig in die Zukunft zu führen?
Für uns ist eine zukunftsorientierte Unternehmensführung auch eine nachhaltige. Schließlich möchten wir unseren Geschäftspartnern ein langfristiger Partner sein. Dazu benötigen wir moderne, umweltschonende und -freundliche Prozesse sowie Produkte. Außerdem ist dies nur mit guten, engagierten Mitarbeitern möglich, auf deren Förderung und Weiterentwicklung wir besonderen Wert legen. Wer in Bezug auf nachhaltige Unternehmensführung ebenfalls an Frauenquoten denkt, hat es mit unserem Unternehmen leicht. Meine Mutter wird in diesem Jahr ihr 50-jähriges Firmenjubiläum feiern können. Somit sind es alle 380 Mitarbeiter schon immer gewohnt, auch zusammen mit einer weiblichen Führungskraft zu arbeiten.